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10 Fragen zur Organspende

OrganpatenpreisDie freiwillige Organspende rettet Leben und es zeigt sich eine immer weiter steigende Bereitschaft. Inzwischen hat etwa jeder dritte Bürger in Deutschland (36 Prozent) einen Organspendeausweis und die Zahlen der entnommenen Organe steigen jährlich. Allem guten Willen zum Trotz warten aber immer noch knapp 10.000 Menschen in Deutschland auf Spenden. Dieser Artikel beantwortet zehn der häufigsten Fragen zum Thema Organspende. Diese Infos kommen von organpatenpreis.de

Themen dieses Beitrags

Warum sind Organspenden eigentlich so wichtig?

Dies hat mehrere Gründe. Zunächst ist der Bedarf an gespendeten Organen vorhanden und dringend. Knapp 10.000 Menschen warten laut Angaben der Deutschen Stiftung Organspende derzeit auf Spenderorgane. Dabei ist in jedem dieser Fälle das langfristige Überleben dieser Menschen in Gefahr, so lange kein Organ gespendet wird. Die Chancen eine Transplantation gut zu überstehen sind heutzutage sehr hoch. Die Chancen rangieren je nach Fall zwischen 65 und 76 Prozent. Diese Ergebnisse gehen auf die Collaborative Transplant Study in Heidelberg zurück, welche ihre Ergebnisse seit dem Jahr 2000 veröffentlicht. Ein einzelner Organspender kann theoretisch bis zu sieben Menschen das Leben retten.

Wie kann ich mich zur Organspende bereit erklären?

In Deutschland darf nur mit ausdrücklicher Einwilligung des Spenders überhaupt ein Organ entnommen werden. Bereits ein formloses Schreiben genügt hier. Die einfachste Möglichkeit stellt aber wahrscheinlich der Organspendeausweis dar. Dieser passt in jeden Geldbeutel, ist im Notfall schnell aufgefunden und hilft den betreffenden Ärzten bei einer schnellen Entscheidung.

Wo bekomme ich einen Organspendeausweis?

Das Bundesministerium für Gesundheit bietet den Ausweis als Download an. Es gibt den Ausweis auch als Plastikkarte, welche kostenlos verschickt wird. Sie sind auch häufig in Apotheken und Arztpraxen erhältlich.

Welche Beschränkungen oder Altersgrenzen gelten bei der Organspende?

Grundsätzlich darf ab dem vollendeten 16. Lebensjahr jeder Spender oder Spenderin selbst entscheiden, einen Organspendeausweis mit sich zu führen. Unter dieser Altersgrenze haben die Eltern die Entscheidungsmacht, ab dem vollendeten 14. Lebensjahr darf der Jugendliche der Entscheidung der Eltern widersprechen. Obergrenzen beim Alter sind lediglich bei der Hautspende vorhanden, hier wird nur bis zum 75. Lebensjahr gespendet. Grundlegend ist hier niemals das Alter der Organe entscheidend, sondern allein der Zustand.

Kann ich meine Bereitschaft zur Organspende rückgängig machen?

Zwar ist die Willenserklärung zur Organspende verbindlich, doch bereits die Zerstörung des Ausweises genügt als Widerruf. Grundsätzlich kann auf dem Organspendeausweis jedoch sehr genau definiert werden ob und welche Organe entnommen werden dürfen.

Wann dürfen die Ärzte Organe entnehmen?

Die zwei entscheidenden Faktoren bei der Organspende sind die Einwilligung zur Organspende (meist durch den Ausweis gegeben) und ein zweifelsfrei bewiesener Hirntod des Spenders. Dieser muss von zwei Fachärzten unabhängig voneinander bestätigt werden. Es handelt sich um einen Hirntod wenn die Gesamtfunktion vom Großhirn, Kleinhirn und dem Hirnstamm eindeutig ausgefallen sind. Mittels einer künstlichen Aufrechterhaltung des Herz-Kreislauf-Systems wird die Durchblutung der Organe weitergeführt, damit die Transplantation reibungslos abläuft.

Wer darf entscheiden, wenn unklar ist, wie der potenzielle Spender entschieden hätte?

Wenn der Hirntod festgestellt wird und keine Einwilligung vorliegt, fällt die Entscheidung auf die nahestehenden Angehörigen. Dies können Ehepartner, erwachsene Kinder oder Eltern sein. Daher ist es sehr wichtig, die Organspendefrage auch gegenüber seinen Nächsten zu klären, damit hier im Ernstfall eine schnelle Entscheidung getroffen werden kann.

Wer entscheidet, welcher Empfänger welches Organ erhält?

In Europa wird dies von der Stiftung Eurotransplant verwaltet. Diese ist zuständig für die Vermittlung und Vergabe von Spenderorganen in acht Ländern Europas: Belgien, Deutschland, Kroatien, Niederlande, Luxemburg, Slowenien, Österreich und Ungarn. Alle Menschen in diesen Ländern teilen sich gemeinsam eine Warteliste für Spenderorgane. Die Deutsche Stiftung Organtransplantation ist in Deutschland hierbei das Bindeglied zur Stiftung Eurotransplant.

Welche Kriterien werden bei der Organvergabe beachtet?

Die Kriterien der Vergabe beruhen auf diversen Grundlagen. Grundsätzlich sind natürlich Blutgruppen und Gewebemerkmale wichtige Faktoren bei der Entscheidung. Die drei Hauptkriterien sind jedoch die medizinische Dringlichkeit, wie lange der Patient auf der Warteliste steht und die Erfolgschancen der Transplantation. Die Kriterien der Vergabe sind abhängig von den unterschiedlichen Organen. Die Bundesärztekammer legt in Deutschland hierbei die Richtlinien für die Führung der Warteliste und die Vermittlung der Organe fest.

Welche Organe können lebend gespendet werden?

Die Lebendorganspende ist ein besonderes Thema. Sie darf nur zwischen Menschen erfolgen, welche sich auch tatsächlich nahe stehen. Diese Regelung soll illegalen Organhandel verhindern. In Deutschland können als Lebendorganspende Teile von Leber und Lunge, Nieren, Bauchspeicheldrüse und Teile des Dünndarms gespendet werden.